Als grüne Kommunalpolitikerin erlebe ich jeden Tag, wie wertvoll Vielfalt für unsere Demokratie ist. Demokratie bedeutet mehr als das Recht, alle paar Jahre ein Kreuz auf einem Wahlzettel zu machen. Sie lebt davon, dass Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Lebensentwürfen und Meinungen gemeinsam Verantwortung übernehmen - für ihr Viertel, ihre Gemeinde, ihre Stadt.

Vielfalt ist kein Problem, das man "managen" muss, sondern eine Stärke, auf die wir stolz sein können. Unterschiedliche Perspektiven machen unsere Entscheidungen besser, gerechter und nachhaltiger. Wenn Menschen mit verschiedenen Erfahrungen an einem Tisch sitzen - ob alt oder jung, mit oder ohne Migrationsgeschichte, mit Behinderung, queer oder hetero-, dann sehen wir Themen aus mehr als nur einem Blickwinkel. Genau das brauchen wir, um Lösungen zu finden, die allen zugute kommen.
Doch Demokratie und Vielfalt müssen jeden Tag neu verteidigt werden. Wenn Menschen aus Angst oder Bequemlichkeit schweigen, überlassen wir das Feld jenen, die ausgrenzen und spalten wollen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir Räume schaffen, in denen sich alle sicher fühlen, ihre Meinung zu äußern. Dass wir zuhören, auch wenn wir nicht ihrer Meinung sind. Und dass wir aktiv dafür sorgen, dass alle die gleichen Chancen haben, sich einzubringen - ob im Jugend- oder Landesparlament, im Stadtrat oder im Verein.
Für mich bedeutet grüne Kommunalpolitik, Brücken zu bauen: zwischen Generationen, zwischen Kulturen, zwischen Lebensrealitäten. Denn nur gemeinsam können wir die Herausforderungen unserer Zeit - von sozialer Gerechtigkeit bis zum Klimaschutz - solidarisch und gemeinsam lösen.
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Sie ist ein Versprechen - und jede und jeder von uns hat die Aufgabe, es einzulösen.